Michael Scholl Januar 2011 raumfüllend sein können, dass sie der Mensch mit dem ganzen Körper fühlen kann. Die Hände streichen wie der Bogen bei der Geige über den Stein. Das ist ähnlich, wie mit dem angefeuchteten Finger durch reibendes Kreisen einem geschliffenen Weinglas einen Ton zu entlocken. Seit Michael Scholl damals bei einem privaten Bildhauersymposion den Klangstein seines verstorbenen Ulmer Berufskollegen Elmar Daucher zum Klingen brachte, ließ ihn die Faszination nicht mehr los. Das ist "mein Ursprung", sagt er. Warum klingt ein Steinblock? Wie muss und kann man ihn schneiden und bearbeiten? Warum klingt ein Klangstein bei dem einen Menschen, und warum kann ein anderer Mensch denselben Stein nicht zum Klingen bringen? Warum muss ein Stein, den der Bildhauer geschnitten und bearbeitet hat, erst eingespielt werden? Was macht einen Stein zu einem Klangstein? Das sind die Fragen, mit denen sich Michael Scholl oft beschäftigt hat. Auf manche fand er Antworten.